Psychotherapie   Bettina Lintz  

Psychotherapie

Psychotherapie ist ein eigenständiges Heilverfahren für die Behandlung von psychischen, psychosozialen und psychosomatisch bedingten Verhaltensstörungen und Leidenszuständen.

Ziel einer Psychotherapie ist es, seelisches Leid zu lindern oder zu heilen, in Lebenskrisen zu helfen, gestörte Verhaltensweisen zu ändern sowie die persönliche Entwicklung und Gesundheit zu fördern.

Psychotherapie findet in der Beziehung zwischen der Psychotherapeutin und der Klientin bzw. dem Klienten statt. Dabei gibt die Therapeutin die Lösung eines Problems nicht vor, sondern begleitet die Klientin bzw. den Klienten mit ihrem/seinem Wissen über seelische Störungen bei deren Entwicklung und Suche nach der für Sie passenden Problemlösung und Veränderung.

Die Berufsbezeichnung "Psychotherapeut" bzw. "Psychotherapeutin" dürfen in Österreich nur Personen führen, die eine den Anforderungen des Bundesministeriums entsprechende Ausbildung absolviert haben.


Personzentrierte Psychotherapie

Die Person(en)zentrierte Psychotherapie wurde vom amerikanischen Psychologen und Psychotherapeuten Carl R. Rogers (1902–1987) in den 1940er Jahren entwickelt. Die auch als Gesprächspsychotherapie oder Klientenzentrierte Psychotherapie bekannte Methode gehört zu den humanistischen Therapieverfahren und geht davon aus, dass jeder Mensch über ein ihm innewohnendes Entwicklungspotenzial verfügt, eine motivierende Kraft, die nach Selbstverwirklichung strebt.

Durch die Haltung der Therapeutin, in der sie dem Klienten/der Klientin durch unbedingt positive Beachtung, empathisches Verstehen und Echtheit (sie muss sich und dem Klienten/der Klientin gegenüber nichts verheimlichen und verstecken) begegnet, kann die besondere therapeutische Beziehung entstehen, die den geschützten Rahmen bietet, den der Klient/die Klientin benötigt, um sich ohne Bedrohung seinen/ihren Problemen zu stellen.

Carl R. Rogers sah die besondere Beziehung zwischen TherapeutIn und KlientIn nicht nur als Boden, auf dem therapeutische Interventionen wirken können, sondern als die eigentliche Wirkkraft der Therapie.